Unterschriftenaktion gegen den 52-GW-Photovoltaik-Deckel

Unterschriftenaktion gegen den 52-GW-Photovoltaik-Deckel

Der Fairkaufladen ist energietechnisch in einer komfortablen Lage. Denn er bezieht seinen Strom für LED- Beleuchtung und Klimaanlage im Rahmen eines Mieterstromprojektes direkt vom Dach. Regionaler gehts nicht, denn lange Leitungsnetze entfallen, ebenso wie Nutzungsentgeld und Stromsteuer für das öffentliche Netz.

Betrieben wird die  Photovoltaikanlage mit ihren 179 Modulen und einer Leistung von über 50 kWp von der BürgerEnergiegenossenschaft „HaPeVi e.G.. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die regionale Energiewende in den Gemeinden Haimhausen, Petershausen und Vierkirchen zu fördern. Der Fairkaufladen ist eines von derzeit 123 Genossenschaftsmitgliedern.

Leider könnte der weitere Zubau von Photovoltaikanlagen ab dem nächsten Jahr schwieriger werden…

Unterschriftenaktion: „Der PV-Deckel muss weg“

Denn  2012  wurde im Rahmen des Erneuerbaren Energieen Gesetzes (EEG) beschlossen, die Förderung von neuen Photovoltaikanlagen zu deckeln, wenn die geförderte Leistung von 52 GW erreicht ist („PV-Deckel“). Da dies nach Einschätzung von Energieexperten wie z.B. Professor Volker Quaschning voraussichtlich schon im nächsten Jahr der Fall sein wird ist, würde es ab dann einen Einbruch beim dringend notwendigen Zubau von PV-Anlagen geben. Um diesen Sachverhalt mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, startete er die Aktion „Der PV-Deckel muss weg“. https://www.pv-magazine.de/2019/03/20/quaschning-startet-aktion-derpvdeckelmussweg/

Wir unterstützen deshalb gerne das Bündnis von Bürgerenergie HaPeVi, Energieforum und Kommunaler Agenda 21-Gruppe, das sich in in Petershausen an dieser Aktion beteiligt und Unterschriften gegen den PV-Deckel sammelt. Noch bis zum 29.6. liegen die Unterschriftenlisten im Fairkaufladen aus. Sie werden – zusammen mit den Deckeln – jeweils an Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Ministerpräsident Markus Söder und Umweltministerin Svenja Schulze geschickt.

Von drinnen und draußen kann man die Aktion auch an den drei Deckeln im Schaufenster erkennen.

Fairer Handel im Klimawandel

Energiepolitik bei uns hat leider nur vordergründig nichts mit Fairem Handel zu tun. Denn Klimawandel ist schon jetzt Grund für stark veränderte Wettermuster in Kaffee-, Kakao-, Tee- und Gewürz-Anbaugebieten und verlangt von den Kleinbauern, sich an diese schwierige Lage anzupassen. Dazu gehören u.a. verzögerte Blütenbildung, veränderte Saat- und Erntezeiten,  Bodenerosion, der Befall von Kaffeeplantagen mit Blattpilzen, das Warten auf Regen oder plötzlicher Starkregen. So können mit einem Schlag Errungenschaften, die durch den Fairen Handel geschaffen wurden, vernichtet werden.

Die Wassermassen haben auch bei IOFPCL schlimme Schäden angerichtet. Foto: IOFPCL

Überschwemmung im Bundesstaat Kerala beim Gepa-Partner PDS (Foto: PDS)

 

Deshalb: Fairer Handel und Klimaschutz gehören zusammen. Dies auch vor Ort  zusammenzubringen ist  Sinn unserer Unterstützung der Aktion und zudem ein konkreter Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Denn deren Grundsatz, auch die Schwächsten und Verwundbarsten der Welt mitzunehmen („leave no one behind„), wird mit zunehmendem Klimawandel eine riesige Herausforderung.