Unser Laden

Der „Fairkaufladen“ ist ein kleiner Weltladen, den es seit dem 12. April 2002 in Petershausen (Landkreis Dachau) gibt. Nach fast 15 Jahren in der Ortsmitte  finden Sie uns nun seit dem 1. Februar 2017 neben  der Raiffeisenbank in einem Neubaukomplex in der Bahnhofstr. 21 a. http://fairkaufladen.de/der-fairkaufladen-ist-umgezogen/

 

Von der Kommunalen Agenda 21 – Gruppe zum Weltladen

„Petershausen fairändert sich“ lautete das Motto, mit dem die Kommunale Agenda 21- Gruppe im Rahmen der Fairen Woche  2001 eine vierwöchige Informationskampagne zum Fairen Handel startete. Diese führte im April 2002 zur Gründung des „Peterhausener „Fair-ein e.V.“ und zur Eröffnung des Fairkaufladens, mitten in der 6700 Einwohner starken Gemeinde Petershausen.

 

Erfolgreich mit ehrenamtlichen Fairkäuferinnen

Der Laden trägt sich dank der ehrenamtlichen Arbeit von 23 „Fairkäuferinnen“ seit seinem Bestehen selbst. Wir haben an fünf Tagen in der Woche geöffnet und  bieten auf 30 Quadratmetern Verkaufsfläche  ein breites Sortiment von fair gehandelten Waren.

 

Nachhaltig sortiert: Fair – bio – regional – regenerativ- attraktiv

Neben den typischen fairen Produkten führen wir seit Beginn auch regionale Lebensmittel des Netzwerks DACHAUER/UNSER-LAND.

Da auch Klimaschutz etwas mit Fairness zu tun hat, beziehen wir unseren Strom direkt vom Dach (Mieterstromprojekt s.u.).

Durch ständig wechselnde Themenschwerpunkte, Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Importorganisationen und entsprechende  Schaufenstergestaltung konnten wir den kleinen Laden attraktiv halten.

 

Petershausener Kaffee – die faire Idee

Seit 2011 hat Petershausen einen eigenen Gemeindekaffee. Der Fairkaufladen bezieht den Kaffee vom Verein Würzburger Partnerkaffee e.V., der ihn direkt aus Tansania importiert. Die Gemeinde, beide Kirchen und einige Vereine schenken den Kaffee bei Festen aus. Zudem wird er von unseren Kunden gerne als originelles  Mitbringsel gekauft.

 

Faire Elektronik

Seit Sommer 2015 sind wir  Verkaufsstelle der Fairen Maus von Nager IT. Wir möchten den Verein dabei  unterstützen, Menschen mit dem Thema Lieferketten und (Un-)Fairness in der Elektronikindustrie zu konfrontieren.                                                                       

 

Informieren, bilden, aktivieren

Durch Beratung, eine ständig aktuelle Website, Werbung an verschiedenen Stellen in Petershausen, einen Stand bei Festen, durch Geschenkkörbe, direkte Anschreiben verschiedener Gruppen, Artikel in der Gemeindezeitung und durch Informationen im Schaufenster versuchen wir, viele Bürger zu erreichen.

Auch die Erkundung des Ladens durch Konfirmanden und Schüler der Grundschule steht jedes Jahr auf dem Programm sowie einige Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule.

 

Fest verankert in überregionalen Netzwerken

Es war immer unsere Intention, nicht nur einen Weltladen zu betreiben, sondern auch Teil der großen bayerischen Eine Welt Bewegung zu sein.

Dazu gehört unsere Mitgliedschaft im Eine Welt Netzwerk Bayern, die aktive Mitarbeit in der AG bio-regional-fair, die Mitgliedschaft im FAIR Handelshaus Bayern e.G. und im Oikocredit Förderkreis Bayern e.V.

 

Initiativ und aktiv auf dem Weg zur „Fairtrade-Gemeinde Petershausen“

Aufgrund der jahrelangen Vorarbeit und der Mitarbeit in der Steuerungsgruppe konnte der Fairkaufladen zur zügigen Erreichung des Ziels „Fairtrade-Gemeinde Petershausen“ beitragen sowie zu der in diesem Jahr vierten Re-Zertifizierung. Petershausen gehört damit wohl eher zu den kleineren bayerischen Gemeinden mit einer solchen Auszeichnung.

 

Strom direkt vom Dach in die Steckdose – Wir unterstützen die lokale Energiewende

Klimawandel betrifft zunehmend auch Kleinbauern, die für den Fairen Handel produzieren. Verzögerte Blütenbildung, veränderte Saat- und Erntezeiten, das Warten auf Regen oder plötzlicher Starkregen, Bodenerosion sowie der Befall von Kaffeeplantagen mit Blattpilzen sind nur einige Entwicklungen, die Kleinbauern immer mehr zu Klimajongleuren machen.

Auch Weltläden verbrauchen Strom und müssen heizen. Als  Mieter hat man auf die Art der Heizung kaum Einfluß, wohl aber auf die Art der Beleuchtung und auf die Wahl des Stromanbieters. Im neuen Laden haben wir bei der Beleuchtung ausschließlich auf Strom sparende LED-Deckenlampen und Strahler gesetzt, die uns ein örtlicher Elektriker eingebaut hat.

Auch bei der Stromversorgung  ergab sich eine interessante Veränderung: Waren wir schon vorher überzeugter Kunde eines Ökostromanbieters, ergab sich mit unserem Umzug in einen Neubau der Raiffeisenbank (21 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten) die Möglichkeit, an einem „Mieterstromprojekt“ teilzunehmen.

Ermöglicht wurde das mit dem Energiepreis Dachau  ausgezeichnete Projekt durch einen Gestattungsvertrag zur Nutzung des Daches mit der Immobilienabteilung der Raiffeisenbank Dachau.  Der Vorteil eines Mieterstromprojektes: Strom wird dort verbraucht, wo er erzeugt wird. Dies macht lange Leitungsnetze überflüssig und reduziert die Stromrechnung, weil  Nutzungsentgeld und  Stromsteuer für das öffentliche Stromnetz entfallen. Die Ausstattung mit digitalen Stromzählern erlaubt es allen Stromabnehmern z.B. zu sehen, wieviel Strom die Anlage auf dem Dach liefert, wieviel man selbst oder die ganze Hausgemeinschaft gerade verbrauchen.

Betrieben wird die  Photovoltaikanlage mit ihren 179 Modulen von der BürgerEnergiegenossenschaft „HaPeVi e.G.“.  Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die regionale Energiewende in den Gemeinden Haimhausen, Petershausen und Vierkirchen zu fördern. Seit März sind wir eines von – derzeit- 122 Mitgliedern der Genossenschaft.

Die Gemeinsamkeiten zwischen  Fairtrade Gemeinde und lokaler Energiewende liegen auf der Hand: Es ist die Überzeugung, dass man auf der kommunalen und regionalen Ebene globale Themen mitdenken muss, dass Veränderungen am besten in Netzwerken vonstatten gehen, dass es die konkreten und positiven Modelle sind, die zur Nachahmung motivieren, dass es – beim Einkauf und beim Stromverbrauch- immer darum gehen muss, Konsum aus der Anonymität zu holen und bewusst zu machen, um dadurch Verhaltensänderungen zu bewirken.

Nur wenn dies bei uns funktioniert, können wir auch von anderen Ländern erwarten, einen Entwicklungspfad einzuschlagen, der auf erneuerbaren, dezentralen Enegiequellen basiert.

Wir vom Fairkaufladen beziehen aus Überzeugung Strom vom Dach, denn so  können wir als  Weltladen in Petershausen modellhaft zeigen, dass Armutsbekämpfung und Klimaschutz untrennbar zusammengehören.