Susanne Droth, Kandidatin der Freien Wähler für den Bundestag, zu Besuch im Fairkaufladen

Susanne Droth, Kandidatin der Freien Wähler für den Bundestag, zu Besuch im Fairkaufladen

Susanne Droth beim Einkaufen im Fairkaufladen (Foto: Birgit Sprattler)

Anders als die beiden Bundestagskandidatinnen vor ihr, kandidiert Susanne Droth zum ersten Mal für den Bundestag. Sie ist Nachrückerin für Otmar Tholler, der aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten konnte.

Der Termin im Fairkaufladen war von Harald Sprattler, dem 1. Vorsitzenden der Freien Wähler Petershausen, so gelegt, dass Frau Droth danach bei den Neuwahlen des Ortsvereins anwesend sein konnte. Mitgekommen in den Laden waren auch Mitarbeiterin Birgit Sprattler und Bürgermeister Marcel Fath.

Zunächst waren die drei Auszeichnungen, die Petershausen innerhalb einer Woche bekommen hatte, Thema. Dazu gehörten die dritte Titelerneuerung und – damit verbunden – die Tatsache, dass Petershausen damit kreisangehörige Gemeinde der frisch gekürten Fairen Europäischen Metropolregion München ist. Zusätzlich gibt es in Petershausen von den insgesamt 26 bayerischen nun schon die zweite Eine Welt Kita.

Da Fairtrade Towns für den Landkreis FFB nichts Neues sind,  interessierte sich Susanne Droth eher für  die letztere Auszeichnung. Die damit verbundene Vermittlung einer frühen kultursensiblen Haltung bei Kindern fand sie sehr wichtig.

Danach stand das Bundeswahlprogramm der Freien Wähler im Fokus, denn es enthält für Eine Welt-Aktive durchaus einige interessante Punkte:

Unter der Überschrift „Durch faire Beschaffung Fluchtursachen bekämpfen“heißt es da z.B. „Wir wollen eine staatliche Fair-Trade-Selbstverpflichtung: Eine faire und nachhaltige Beschaffung durch alle öffentlichen Stellen ist unser Ziel. Der Staat mit seinen Behörden muss Vorbild sein, wenn es um die Sicherstellung fairer Löhne und einer nachhaltigen Herstellung von Waren geht, die er selbst bezieht“.

Sehr erfreulich wäre es auch, wenn es mit den Freien Wählern tatsächlich zu einem Ausbau des Eine Welt-Promotor*innen-Programms käme, wie es im Bundeswahlprogramm zu lesen ist. Alle Versuche, dies weiter auszubauen, sind nämlich bis jetzt gescheitert.

Ebenfalls ambitioniert der Einsatz für das Textilbündnis, indem gefordert wird, dass sich die gesamte deutsche Textilindustrie verpflichten solle, eine faire Produktion in Schwellen- und Entwicklungsländern sicherzustellen (Das ist allerdings schwierig, weil das Textilbündnis auf Freiwilligkeit beruht und die Mitgliedsunternehmen bisher nicht verpflichtet sind, ihre Lieferkette offen zu legen. Das beklagte zuletzt noch die Kampagne für saubere Kleidung).

Gesprächsthema war dann auch, dass es jetzt schon über eine Labelung von Textilien durch die Fair Wear Foundation die Möglichkeit gibt, wenigstens die Arbeitsbedingungen in Nähfabriken zu kontrollieren. Diese Textilien werden schon seit einiger Zeit im Fairkaufladen verkauft.

Allerdings – das war ganz am Schluß noch ein Tipp – könnten sich die Freien Wähler, die ihre Kernkompetenz ja gerade in den Kommunen sehen, hier in anderer Hinsicht bewusst engagieren.  Denn schon seit der Agenda 21 von Rio und auch in der  2015 verabschiedeten Agenda 2030 sollten die Kommunen eine tragende Rolle bei der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele spielen. Dazu heißt es im Bundeswahlprogramm der Freien Wähler deshalb folgerichtig „Globale Nachhaltigkeit beginnt bei jedem einzelnen Menschen vor Ort, in unserer Nachbarschaft und in unseren Kommunen. Unser Verhalten hat Einfluss auf die Entwicklungen und Geschehnisse hier vor Ort und in anderen Teilen der Welt.“

Frau Droth schien das wichtig zu finden, denn im anschließenden Email-Kontakt wünschte sie sich Flyer vom Eine Welt Netzwerk Bayern, um sie an Infoständen auszulegen. Der Kontakt zu Alexander Fonari vom Eine Welt Netzwerk Bayern war schnell hergestellt; in den nächsten Tagen wird er Frau Droth eine Auswahl von Flyern zuschicken. 

Jenseits des eigentlichen Themenkomplexes „Eine Welt“ waren für die Bundestagskandidatin u.a. die Themen Erneuerbare Energien, regionale Lebensmittel und eine frühzeitige Ernährungserziehung bei Kindern sehr wichtig.

Zum Schluss kaufte sie noch zwei Tafeln Zartbitter-Schokolade („Mein Mann mag die wegen des günstigen Einflusses auf die Gefäße“ ). Als Geschenk und Erinnerung an den Besuch im Fairkaufladen erhielt sie einen „Petershausener Kaffee“ .

Wieder so eine Idee, die aus kommunalem Engagement erwachsen kann …

Susanne Droth ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ist von Beruf Industriekauffrau IHK. Neben der Organisation und Betreuung von Messen ist sie seit 2001 selbständig mit der Firma kreativ-er-leben. Unter den zahlreichen Ehrenämtern organisiert sie seit 2006 den  Wettbewerb „Fitte Kindergartenkinder“ zu den Gesundheitstagen FFB in Zusammenarbeit mit dem Agenda 21-Büro des Landkreises.

Zusammen mit ihrem Mann Markus betreibt sie das seit 2019 das Ameisenstüberl in  Fürstenfeldbruck, einem Vereinsheim mit Wirtsgarten.