Regionaltreffen der Weltläden im Evang.-Luth. Gemeindezentrum Petershausen

Regionaltreffen der Weltläden im Evang.-Luth. Gemeindezentrum Petershausen

Bei Regionaltreffen tauschen sich Weltläden einer bestimmten Region über spezielle Themen aus und geben Informationen, Erfahrungen und Ideen untereinander weiter.

Eher selten haben sie dabei das Glück, an einem „Dialog“ teilnehmen zu können. Dies war beim Petershausener Treffen der Fall.

Der Dialog ist Teil eines Monitoring-Prozesses, den Importorganisationen durchlaufen müssen, wenn sie Mitglied im FAIR BAND – Bundesverband für fairen Import und Vertrieb e.V. https://www.fair-band.de/ sind. Hier soll das Mitglied sich einem größeren Gremium und in größtmöglicher Transparenz, d.h. möglichst vor vielen Vertretern von Weltläden und Fairhandelsorganisationen vorstellen und sich deren Fragen stellen.

Bevor es überhaupt zu einem Dialog kommen kann, müssen Importorganisationen einen Antrag auf Mitgliedschaft im FAIR BAND  (mit genauen Angaben und Unterlagen zum Importunternehmen, Zertifizierungen, der Zusammenarbeit mit den Produzenten, Vertriebswegen hier in Deutschland u.s.w.) stellen und dann – nach einer positiven Prüfung – Mitglied im FAIR BAND sein.

Dies alles hatte Rina Gurtner von der Organisation „El Inka“ also schon hinter sich und stellte sich im Rahmen des Dialogs nun den Weltläden des Regionaltreffen vor.

El Inka versteht sich als Brücke zwischen den Kulturen. Als Waren werden vertrieben Alpaka-Bekleidung, Krippen und Wohnaccessoires. Rina Gurtner legt Wert darauf, dass es sich bei den Produkten nicht um Massenware handelt, die an unseren Geschmack angeglichen wird, sondern um solche, die die Identität und die handwerklichen Traditionen der dahinter stehenden Menschen widerspiegelt. Persönliche und langjährige Handelsbeziehungen zu kleinen Familienbetrieben und viele Gespräche sind der Grundpfeiler für ihre Arbeit.

 

Erfahrene FAIR BANDs – Mitglieder wie Rudolf und Renate Hogger von Indian Handweaving,  Christian Waegele von Vamos und Gerhard Müller von Khoisan sowie erfahrenere Mitglieder von Eine Welt-Organisationen führten den Dialog, der sich an den WFTO-Prinzipien orientierte.

Dabei wurde klar, dass unsere Vorstellungen von Korrektheit, Kontrolle, Dokumentation und anderen Dingen, die für uns selbstverständlich sind, nur bedingt zu realisieren sind von Menschen, deren Leben und Arbeiten sich in 4000 m Höhe in den Anden unter komplett anderen Bedingungen abspielt. Hindernis kann z.B.  ganz einfach die Sprache sein, die bei den Hochlandbewohneren in Peru „Quechua“ ist.

Genau dies aber ist ebenfalls Gegenstand des Dialogs, der nicht nur der Kontrolle dient, sondern auch die Möglichkeit für gegenseitiges Verständnis und Hilfestellungen für Verbesserungen geben soll.

Wichtig am Schluss: Der Prüfprozess für El Inka ist damit nicht zu Ende. Offene Fragen werden nochmals schriftlich formuliert und müssen detailiert beantwortet werden, damit das Monitoringverfahren in die nächste Runde gehen kann.

Neues aus dem Eine Welt Netzwerk Bayern

Am Nachmittag stellte Annegret Lueg (Eine Welt Netzwerk Bayern) die seit dem 1.10.2017 bestehende Regionale Bildungsstelle „Bildung trifft Entwicklung“ vor. Das Programm „Bildung trifft Entwicklung“ http://www.eineweltnetzwerkbayern.de/bte.shtml , kurz BtE, engagiert sich für ein Lernen, das Brücken zwischen globalen Zusammenhängen und den Lebenswelten hier vor Ort schlägt. Es vermittelt ReferentInnen für Bildungsveranstaltungen des Globalen Lernens an Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung sowie an weitere interessierte Gruppen.

Termine, Termine …

Etliche Termine bietet das Eine Welt Netzwerk Bayern in den nächsten Monaten an: Fortbildung zu „Eine Welt-Kita“ am 17.11.2017 in Nürnberg,  12. „Runder Tisch Bayern: Sozial- und Umweltstandards bei Unternehmen“ am 24.11.,  „Runder Tisch Fairer Handel Bayern“am 17.1.2018,  „Bayerischer Eine Welt Preis 2018″ am 16.6.2018 in Nürnberg und  „Bayerische Eine Welt Tage 2018“ am  22./23.6.2018 in Augsburg.

Und im Rahmen der Weltladenberatung des Eine Welt Netzwerks Bayern machte Annegret Lueg auf die Umfrage „Weltläden unter der Lupe“ und den Workshop „Zukunftswerkstatt für Weltläden und Eine Weltgruppen“ aufmerksam.

Außendienststelle der Gepa für Bayern

Ebenfalls seit 1.10.17 ist Christine Weiner als Außendienstmitarbeiterin der Gepa für Bayern und die dort stattfindende Vernetzungsarbeit tätig. Sinn dieser Stelle ist es, den Kontakt zwischen der Gepa in Wuppertal und den Weltläden zu verbessern, Ideen und Informationen schneller von den Läden nach Wuppertal und auch umgekehrt zu transportieren.

„Taste Fair Africa“

In diesem Zusammenhang stellte Christine Weiner auch gleich ein neues Gepa-Sortiment vor, welches ausschließlich in  Weltläden und im Naturkost-Fachhandel angeboten wird: Drei Kaffeevariationen aus Uganda von ACPCU (s. Video) und fünf neue Schokoladenkreationen mit Kakao aus São Tomé gab es zum Probieren.

Mit „Taste Fair Africa“ möchte die Gepa – jenseits vieler Klischees – die Vielfalt des Kontinents zeigen und die Geschichten der Menschen hinter dem Produkt erzählen.

Foto: GEPA - The Fair Trade Company

Foto: Gepa

Mit einem Austausch der Weltläden über die praktische Weltladenarbeit und einem Besuch des Fairkaufladens endete das für alle Beteiligten sehr interessante Regionaltreffen in Petershausen.

Und hier geht es zu einem Video über den Kaffeepartner ACPCU: