Fair-Ladies als  Petershausener Kaffee, Bonbon, Bananen, Teekanne mit Teebeutel und Schokolade (Foto: Hermann Schrag)

Bei strahlenden Sonnenschein und entsprechend guter Laune bei allen Beteiligten fand in Petershausen am Sonntag wieder der alljährliche Faschingsumzug statt. Unter den 19 Gruppen war zum ersten Mal auch eine Fußgruppe der  „Fair-Ladies“ vom FairKaufladen dabei.

Mit dem allgemeinen Motto : „Liabe Leit-jetzt hert´s moi her, in P-Town kafft ma gern a fair. Drum laffa mir – des ist da Hit – heit sogor beim Fasching mit.“ (Für alle Nicht-Bayern, aber nicht so charmant: „Liebe Leute-jetzt hört mal her, in Petershausen kauft man gern auch fair. Darum laufen wir – das ist ein Hit – heute sogar beim Fasching mit.“) …

… und einem auf den FairKaufladen zugeschnittenen:                                                                                                 P-Town hot den FairKauflod´n, des is ganz g´wiss koa Schod´n. Do hots zum essen, tringa und verschenga, für alle Leit, die weiter denga. Dass a der kloanste Bauer in Afriko (geaiwangertes „a“)  von seiner Arbeit leben ko. (Petershausen hat den FairKaufladen, das ist ganz gewiss kein Schaden. Da gibt es was zum essen, trinken und verschenken für alle Leute, die weiter denken. Dass auch der kleinste Bauer in Afrika von seiner Arbeit leben kann.)

 

Mit den beiden Mottos vorn am Leiterwagen und dem Logo  Fairtrade – Gemeinde Petershausen hinten zog die Gruppe vom FairKaufladen aus zum Aufstellungsort des Faschingszugs in die Kirchstraße.

Banane, Bonbon, Schokoladentafel, Teebeutel, Kaffeeverpackung

Schon kurz nach Beginn des Zuges begeisterten die drei Fair-Ladies Katharina, Brigitte und Margarete die Zuschauer als laufende faire Bananen mit lustigen Sprüchen auf dem Rücken wie „Wir bringens auf den Nenner-faire Bananen sind der Renner !“  oder mit einem, der die besondere Beziehung zwischen Affen und dem Fairen Handel zum Thema hatte „Selbst der Aff´ auf dem Urwaldbaum frisst faire Bananen, du glaubst es kaum.“ Aber nicht nur das, sie verteilten gleich eine ganze Kiste fairer Biobananen von „Banafair“ an die staunenden Zuschauer.

Foto: Faschingskomitee Petershausen

 

Das Bonbon Hannelore ( „Faire Guttis für die Muttis“) erfreute Kinder und Muttis mit  3,6 Kilo Gepa-Bonbons in den Geschmacksrichtungen Honig- Anis, Zitrone-Thymian und Kaffee-Sahne. Zusätzlich wurden etliche Sesamriegel und 4 Kilo kleine Schoko-Täfelchen mit dem Fairtrade-Siegel verteilt.

Foto: Faschingskomitee Petershausen

Foto: Hermann Schrag

Parallel zu den Fair-Ladies verteilte auch die fleißige Bienen-Königin Astrid von den „Königinnen“ (Motto der Katholischen Frauengemeinschaft Petershausen)  viele fair gehandelte Honig-Anis-Bonbons.

120 der  Zuschauer konnten sich über einen Teebeutel freuen, die die überdimensional große Teekanne Christa (Slogan „Assam, Ceylon und Darjeeling, fairer Tee macht gutes Feeling“) verteilte. Das Foto einer lächelnden Teepflückerin und der entspannten Teetrinkerin unterstrich nochmal den „Tee for Two“ – Slogan und das gute Feeling.

Foto: Hermann Schrag

Und mit dem Hinweis auf die dreifach positiven Eigenschaften der Gepa – Zartbitter – Schokolade („I schmeck sauguat, bin g´sund fürs Herz und fair“) tippelte Fair-Lady Erna in kleinen Schritten mit. Klein, weil das enge Korsett der Schokolade keine allzu großen Schritte zu ließ.

Zu guter Letzt präsentierte Fair- Lady Ursula unter dem Motto: „Power to the Kaffeebauer“  ein anspruchsvolles „Petershausener Kaffee“-Kostüm mit dem typischen Zickzack-Muster (in den Farben Tansanias) und dem Label mit dem Pertrichhof.

 

Foto: Christa Jürgensonn

Fair-Man Hermann unterstützte die Fair-Ladies, indem er den Leiterwagen mit all den fairen Produkten zog und auch als Fotograf im Einsatz war.

Verteilen statt werfen

Damit die wertvollen fairen Produkte nicht einfach auf der Straße landen, hatten sich die Fair-Ladies eine Besonderkeit ausgedacht: Bonbons, Schokolade, Teebeutel wurden nicht geworfen, sondern an die Zuschauer verteilt. Viele davon zusammen mit einem Flyer des Fairkaufladens. Eine Aktion, die allgemein gut ankam. Viele Kinder hielten erwartungsvoll ihre mitgebrachten Tüten auf, damit sie einige faire Süßigkeiten ergattern konnten. Auch der Gepa-Orangensaft, den einige Fair-Ladies – manchmal zusammen mit Sekt – ausschenkten, kam sehr gut an.

Viel Aufmerksamkeit in kurzer Zeit

Im Münchner Merkur wurde die Aktion mit einem Satz unter der Rubrik „gesellschaftskritische und politische Motti“ erwähnt:  „Die Damen von der Fair-Trade-Gemeinde-Gruppe wiederum hatten sich als Schokolade, Bananen und Kaffeepackungen verkleidet und riefen die Petershauer dazu auf, künftig fair gehandelte Waren zu kaufen.“

Da die Gruppe zusätzlich auch per Mikrofon durch Helga Stempfl von einer Hebebühne aus angekündigt wurde, ist eines sicher: Selten konnte das Thema Fairer Handel in so kurzer Zeit so vielen Petershausener Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes nahe gebracht werden.

Eisbär müht sich ab an den Petershausener CO2-Lasten

Ähnliches gilt für das Energieforum Petershausen, das mit einem selbst gebauten – demnächst ausleihbaren- Lastenrad auf den Klimawandel aufmerksam machte.

Mit einem Eisbär, der sich an der Petershausener CO2 – Last abmüht, dem Profitteufel, der die Leute per Megafon zu immer mehr Konsum anreizt und dem Klimaleugner Donald Trump mit dem „America First“ – Fähnchen.

Wie gut,  dass das Wetter mitspielte, denn einen Tag später hätte der starke Wind dem schönen Faschingsumzug womöglich arg mitgespielt.

Später beim närrischen Treiben in der Mehrzweckhalle konnten sich die Fair-Ladies übrigens bei einer Verlosung über einen Getränke-Gewinn von 20 Litern Augustiner-Bier freuen. Dieser konnte – dem Faschingskomitee sei Dank – auf Nachfrage der Fair-Lady Margarete sogar in Wein umgewandelt werden. Hat sich also auch aus diesem Grund gelohnt, bei der Faschingsgaudi mitzumachen!

Und hier kann man sich viele Fotos der anderen Teilnehmer des Faschingsumzugs ansehen https://www.fasching-petershausen.de/gallerie/