Fairsilberte Weihnachten

Fairsilberte Weihnachten

Silberschmuck kauft man sich nicht einfach mal so, denn er hat bekanntlich seinen Preis. Deshalb glänzt es bei uns in der Schmuckvitrine besonders in der Vorweihnachtszeit silbriger als sonst im Jahr.

Glänzen können wir nicht nur mit handgefertigten filigranen Schmuckstücken, sondern auch mit dem guten Gefühl, Ihnen einen Silberschmuck anbieten zu können, der unter fairen Bedingungen produziert wurde. Zumindest bezieht sich dies auf den Teil der Wertschöpfungskette, der sich mit der Verarbeitung des Silbers beschäftigt.

Wir stellen Ihnen deshalb heute pakilia und südsinn vor, zwei Fairtrade-Organisationen,  die mit Silberschmuck handeln. Beide sind anerkannte Lieferanten des Weltladendachverbandes. Beide sind entstanden, weil sich junge motivierte Hochschulabsoventen im Rahmen von Studienprogrammen und Forschungen nach Mexiko oder Thailand begaben und dort die Kultur der Menschen kennen und schätzen lernten. Beide Organisationen haben direkten Kontakt zu den Schmuckherstellern, helfen ihnen mit Qualitätsberatung und begleiten sie auf ihrem Weg zu mehr wirtschaftlicher Sicherheit.

Pakilia – Silberschmuck aus Mexiko

Mit filigranen Ohrsteckern in Form von sternförmigen Blüten, Rosenblüten, Schmetterlingen oder Spiralen können wir Ihnen im Fairkaufladen schon seit einiger Zeit eine Freude machen.

Freude, das ist das Stichwort, wenn es um Pakilia – Schmuck geht. Denn Das Wort „pakilia“ stammt aus der Aztekensprache Nahuatl und bedeutet „Freude geben“. Die Schmuckstücke aus Silbersterling erfreuen aber nicht nur die Beschenkten, sondern auch die Kunsthandwerkerfamilien in der mexikanischen Stadt Taxco, denn sie geben ihnen Perspektiven für die Zukunft.

Dafür sorgt seit 2012  ein Start-Up von jungen Studenten und Absolventen der ESB Business School Reutlingen, das im direkten Kontakt zu den Handwerkerfamilien steht, sie berät und ihren Schmuck vertreibt.

Die Schmuckstücke werden unter sehr einfachen Bedingungen hergestellt, denn die meisten Arbeiter verfügen nicht über eine Werkstatt. Eine besondere Herausforderung für die Silberschmiede sind die Schwankungen des Siberpreises, die hohe Kapitalbindung und das Ausbleiben des Tourismus aufgrund des Drogenkriegs. Da die Herstellerfamilien keine andere  Möglichkeit haben als auf dem Wochenmarkt in Taxco zu verkaufen, trifft sie das Fernbleiben der Touristen besonders hart. In der denkmalgeschützten Siberstadt  Taxco sind 1000 Silberschmieden registriert. Mit dem Silberabbbau wurde in der Gegend schon um 1528 begonnen.(Info: pakilia)

Mit 4150 Tonnen förderte Mexiko 2011, vor China und Peru, das meiste Silber weltweit. (Wikipedia)

 

 Südsinn – Silberschmuck aus Thailand

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Gründer von südsinn sind  Ethnologen/Politologen, die lange bei dem Minderheitenvolk der Karen in Thailand gelebt, geforscht und gearbeitet haben.

Südsinn handelt mit handgefertigtem, hochwertigem Silberschmuck aus Nordthailand, der von Angehörigen des Bergvolkes der Karen nach vorgegebenen  Designs und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wird.

Mit diesem Geld werden zum Beispiel Ausbildung von Kindern, neues Saatgut, Konsumgüter oder Krankenhausrechnungen bezahlt. Kinder arbeiten nicht in der südsinn Produktion. Die Kinder gehen zur Schule oder -mittlerweile- zur Universität.

Die Silberschmuckkunst der Karen in ihrer heutigen Form ist im Rahmen eines vor mehr als 40 Jahren eingeführten Hilfsprojekts der thailändischen Königin entstanden. Um damals (zwangs-) umgesiedelten Karen neue Einkommensmöglichkeiten zu erschließen, hatte die Königin ein Projekt zur Ausbildung und Förderung der Silberschmiedekunst für Bergvölker initiiert.

Die vor ca 250 Jahren aus Birma eingewanderten Karen stellen mit ca. 450.000 Menschen die größte Minderheit in Thailand und leben mehrheitlich in kleinen Dörfern von 300 bis 400 Bewohnern im nordwestlichen thailändischen Hochland.

Ihren Unterhalt bestreitet die Mehrheit des Volkes nach wie vor mit Reisanbau auf Subsistenzbasis, zunehmend jedoch auch mit dem Anbau von Marktfrüchten und durch sehr niedrig bezahlte Tageslohn-Ar­beit.

Die größten Probleme der Karen sind die Armut und alle damit verbundenen Nachteile (Mangelernährung, unzureichende Gesundheitsversorgung, schlechte Ausbildung etc.), Landknappheit (viele Karen besitzen keine offiziellen Landtitel) sowie Diskriminierung durch die thailändische Bevölkerung und Behörden. (Text: Südsinn)