Fairer Handel und Gesundheit – Fairkaufladen beim Petershausener Gesundheitstag 2018

Fairer Handel und Gesundheit – Fairkaufladen beim Petershausener Gesundheitstag 2018

Mit einem großen Verkaufsstand beteiligte sich auch der Fairkaufladen in diesem Jahr wieder am Gesundheitstag der Gemeinde Petershausen.

Ein breites Spektrum von Ausstellern und Vortragsangeboten rund um das Thema Gesundheit präsentierte sich dem interessierten Publikum.

Die Frage, was Gesundheit mit dem Fairen Handel zu tun hat, erschließt sich in diesem Zusammenhang vielleicht nicht sofort. Legt man aber die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und  der Hilfsorganisation medico international zugrunde, leistet hier der Faire Handel eine ganze Menge.

Gesundheitsdefinition der WHO

„Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“

2008 legte die WHO ein Grundsatzpapier zu den sozialen Bedingungen von Gesundheit vor und stellte in aller Klarheit fest: »Soziale Ungleichheit tötet in großem Ausmaß«.

Gesundheitsdefinition von medico international

„Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Sie lässt sich nicht auf die Frage medizinischer Versorgung reduzieren.  

Erst recht nicht dort, wo Menschen nicht genügend Nahrungsmittel, kein Dach über dem Kopf, keine Bildung und keine Arbeit haben.

Die innerhalb und zwischen den Ländern dieser Erde beständig anwachsende Ungleichheit, der Klimawandel, das Wirken internationaler Konzerne, der Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Welt: all das hat erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen und macht zugleich globales Handeln unumgänglich“.

Beitrag des Fairen Handels zu mehr Gesundheit weltweit

Fairer Handel verfügt über zwei grundlegende Möglichkeiten, weltweit zu mehr Gesundheit der Produzenten beizutragen.

Die erste liegt in der Erfüllung der vorgeschriebenen arbeitsrechtlichen, sozialen und ökologischen Standards und die zweite in der Möglichkeit, die Fairtrade Prämie innerhalb der Genossenschaften gezielt für gesundheitliche Zwecke einzusetzen.

  • Standards                                                                                                                                                                             sind  z.B. eine faire Entlohnung,  Sicherheit am Arbeitsplatz, geregelte Arbeitsbedingungen, Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit, vertraglich geregelter Mutterschutz, Förderung von Umweltschutz, Förderung von Bioanbau, Verbot von Gentechnik, Förderung von Vielfalt auf dem Feld.
  • die Fairtrade Prämie, über deren Verwendung die Genossenschaften selbst entscheiden,          wird z.B. ausgegeben für die Einrichtung ärztlicher Sprechstunden in entlegenen Gebieten, den Bau kleiner Krankenstationen,  eine dezentrale Stromversorgung, z.B. für das Kühlen von Medikamenten oder für die Beleuchtung während einer Geburt, den Bau von sanitären Anlagen, die Anschaffung von Moskitonetzen und Erste Hilfe-Materialien, die Einrichtung von Gesundheitskursen für Frauen, HIV-Aufklärung oder die Einrichtung eines kleines Krankenversicherungssystems für 200 Kaffeebauernfamilien in Tansania (Foto), die den Petershausener Kaffee produzieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Kaffeebauern in Tansania mit ihrem ersten Krankenversicherungsschein

Auch Konsumenten profitieren

Gut, dass beim Petershausener Gesundheitstag auch diese – etwas grundlegenderen – Aspekte von Gesundheit berücksichtigt und mit einem breiten Angebot von fairen Waren präsentiert werden konnten.

Letztendlich aber profitieren auch die Konsumenten hier von qualitativ hochwertigem Kunsthandwerk und – im Falle von Lebensmitteln – von einer biologischen oder zumindest umweltfreundlichen Anbauweise.