Fairer Handel sehr präsent beim 7. Petershausener Gesundheitstag

Fairer Handel sehr präsent beim 7. Petershausener Gesundheitstag

Der Petershausener Gesundheitstag ist mittlerweile bei vhs-Interessierten, Ausstellern und Besuchern landkreisweit bekannt. In diesem Jahr fand er schon zum siebten Mal statt. Anlässlich der Tatsache, dass Petershausen nun schon im 5. Jahr Fairtrade- Gemeinde ist, sollte sich nach Meinung der Gemeindeverwaltung Fairer Handel in allen Facetten gebührend präsentieren können: kulinarisch, informativ, optisch und in Form eines Verkaufsstandes.

kulinarisch im Fairen Cafe

Neben einem vegetarischen Mittagsimbiss von Partyservice Gold konnten Aussteller und Besucher sich während des Gesundheitsages an fair gehandeltem Petershausener Kaffee, neuen Gepa-Tees, fairer Limo und später auch an selbst gebackenen Kuchen mit bio-fair-regionalen Zutaten laben.

Mit 23 gespendeten Kuchen hatten drei Mitarbeiterinnen aus dem Fairkaufladen und zwei Helfer, die sich dem Fairen Handel verbunden fühlen, alle Hände voll zu tun, dem Kaffee- und Kuchenhunger der Gäste nachzukommen. Von Apfelstreusel und Butterkuchen über Mohnhörnchen und Nusskuchen bis zum Schoko-Mandel-Kuchen, es fehlte kaum etwas aus dem Bereich der „trockenen“ Kuchen.

Am Ende kamen 300 Euro Kuchen-Spendengelder zusammen zur Unterstützung der beiden Kinderprojekte „Kinderhilfe Nepal e.V. Mainz“ https://kinderhilfe-nepal-mainz.de   und „Calpulli des Freundeskreis Oaxaca“ https://www.freundeskreis-oaxaca.de in Mexiko.

Einen großen Dank an Partyservice Gold für die gute Zusammenarbeit und die logistische Unterstützung mit Gastronomiezubehör!

Geräteraum der Mehrzweckhalle, umgestaltet zum Fairen Cafe

informativ an Stellwänden mit Impressionen

Mit fotografischen Impressionen  aus den letzten fünf Jahren „Fairtrade Gemeinde Petershausen“ konnten sich die Besucher in einem separaten Bereich der Mehrzweckhalle an Stellwänden darüber informieren, wie die Petershausener (Gemeinde, Gewerbe, Geschäfte, Kirchen, Schulen, Kindergärten, Vereine) zum Erreichen des Titels  beigetragen haben.

Etliche nutzten diese Gelegenheit und konnten so erfahren, dass die Gemeinderäte bei Sitzungen faire Nüsse knabbern und faire Limo trinken und die Gemeindeverwaltung über faire Geschenkkörbe für die Jubilare, Flyer  oder über ein neues Rollup den Fairen Handel in Petershausen weiter verbreitet.

Oder dass der Gartenbauverein bei Festen fairen Kaffee ausschenkt, Geschenkkörbe im Fairkaufladen bestellt und den Osterhasen bittet, faire Schokohäschen in die Osternestchen zu legen. Und neben der Tatsache, dass der Nikolaus alle fünf Petershausener Kindergärten mit fairen Schokonikoläusen erfreut, konnte man lesen, dass sich das evang.-luth. Haus für Kinder Arche Noah gerade auf den Weg zu der Auszeichnung “ Eine Welt-Kita, fair und global“ macht.

 

0ptisch und akustisch mit Petershausens Fair-Topmodels und den Apo-Trommlern:

Auch der optische und akustische Genuss kam nicht zu kurz, denn schon vor 15 Uhr sicherten sich viele Besucher auf den bereit gestellten Stühlen einen Platz, um die erste faire und inklusive Modenschau Petershausens aus nächster Nähe erleben zu können. http://fairkaufladen.de/mode-fuer-jeden-1-faire-und-inklusive-modenschau-in-petershausen/

 

mit einem Verkaufsstand des Fairkaufladens

Für alle, die Lust bekommen hatten, faire Produkte sofort an Ort und Stelle einzukaufen, gab es an einem Stand des Fairkaufladens die Möglichkeit dazu.  Neben Lebensmitteln und Kunsthandwerk konnten die Besucher dort gleich auch  T-Shirts und Sportbekleidung, die während der Modenschau präsentiert wurden, einkaufen.

So konnte an dem 7. Petershausener Gesundheitstag im fünften Jahr der Fairtrade – Gemeinde Petershausen tatsächlich Fairer Handel mit allen Sinnen erlebt werden.

 Fairer Handel und Gesundheit

Was aber hat Fairer Handel selbst mit Gesundheit zu tun?

Gesundheit ist ein Grundrecht aller Menschen (verankert in den Menschenrechten der Vereinten Nationen und den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030), ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen und sozialen Stellung oder der Herkunft.

Vor allem lässt sich Gesundheit, so WHO und medico international, nicht allein auf die Frage der medizinischen Versorgung reduzieren. Das gilt nicht nur bei uns, sondern insbesondere auch dort, wo Handelsbeziehungen auf Menschen treffen, die den Handelspraktiken global organisierter – auch deutscher- Konzerne schutzlos ausgeliefert sind. Hier geht es also auch in erster Linie um die Bekämpfung von Armut und krankmachenden Lebens-und Arbeitsverhältnissen.

Auch aus diesem Grund wurde vor 40 Jahren der Faire Handel gegründet. In seinen Produkten ist die Gesundheit der Menschen, mit denen Handel betrieben wird,  sozusagen schon „eingebaut“:

durch die Fairtrade Standards wie z.B. vertraglich geregelter Mutterschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz und geregelte Arbeitszeiten, Umweltschutz, Förderung von Bioanbau und Vielfalt auf dem Feld

durch die Fairtrade-Prämie, über deren Verwendung die Genossenschaften selbst entscheiden, z.B. für die Einrichtung ärztlicher Sprechstunden in entlegenen Gebieten,  die Anschaffung von Moskitonetzten und Erste Hilfe-Ausrüstungen , dezentrale Stromversorgung zur Kühlung von Medikamenten oder Licht bei einer Geburt, den Bau von sanitären Anlagen, Gesundheitskurse für Frauen, HIV-Aufklärung …                                                                                                                                                                                                                     oder die Einrichtung eines kleinen Krankenversicherungssystems für 200 Kaffeebauernfamilien im Mahenge-Hochland in Tansania, die den „Petershausener Kaffee“ produzieren …

… sowie den Aufbau einer Apotheke dort.

Fotos: Würzburger Partnerkaffee e.V.