Fair Fashion im Jugendzentrum

Fair Fashion im Jugendzentrum

Schon nach der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Jugendzentrum zu mehr Fairness in der IT Industrie war eine neues gemeinsames Thema geboren: Fairness in der Textilindustrie. Diesmal unter der 100 prozentigen Federführung des Jugendzentrums.

Unter dem Motto „Fair Fashion – Fair gehandelte, coole und nicht zu teure Kleidung: gibt´s das ?“  luden selbst gestaltete Plakate im Ort die Aufmerksamkeit auf sich. Vor allem der Aufdruck „mit Modenschau“ machte neugierig.

Vorbereitet und moderiert wurde die Veranstaltung von der Studentin Anna Blumenschein im Rahmen des Studienganges Soziale Arbeit .

Nach einer kurzen Einführung durch Olaf Schräder konnte Anna mit zwei Filmausschnitten (Gesichter der Armut, Edelmarken zum Hungerlohn) zeigen, dass nicht nur Billigfirmen wie KiK, sondern auch Edelmarken wie Esprit oder Thommy Hilfinger unter fragwürdigen Bedingungen produzieren lassen. Obwohl es laut Aussagen von Firmenchefs und Vorarbeitern keinerlei Probleme gibt, zeigten Interviews mit Arbeiterinnen, dass 12, 16 oder 19 Stunden keine Seltenheit sind.

Schon die erste Stufe der Textilherstellung, der Anbau der Baumwolle,  geht einher mit einem extrem hohen Einsatz von Pestiziden, die die Gesundheit der Menschen schädigen. Auch die Weiterverarbeitung in Spinnereien und Färbereien ist verbunden mit giftigen Farbstoffen und Schwermetallen, die die Flüsse vor Ort vergiften.

Und in dem Film „Der Preis der Jeans,“ der auf dieser Website zu sehen ist, zeigt, dass  Bearbeitungen mit Sandstrahlen, die Jeans benutzt aussehen lassen, zu bleibenden Lungenschäden bei jungen Arbeitern führt.

Dass es auch faire Alternativen gibt, zeigte eine kleine Modenschau.

Jeweils zwei Models ließen das Publikum raten, welche Oberteile oder Jeans fair oder konventionell hergestellt waren. Gleichzeitig konnten die Besucher über die Website www.rankabrand.de  live kontrollieren, wie es Markenhersteller mit der Nachhaltigkeit halten.

Dass man selbst bei Schuhen nicht immer an Leder denken muss, zeigte ein Model mit Schuhen, die  aus Bananenblatt gefertigt wurden.

Einen selbst gestalteten Flyer mit Informationen zum Thema, der Auflistung von Online-Shops (www.avocadostore.de und www. greenality.de), Einkaufsmöglichkeiten in München (Bella Natura, DearGoods, glore, Veganista) und Freising (fashion & more) sowie der Beschreibung der wichtigsten Siegel konnte jeder Besucher – wie hier die drei Mitarbeiterinnen des Fairkaufladens Irma Natterer, Viktoria Stürzer und Monika Hofinger – mit nach Hause nehmen.

Am Ende der Diskussion betonte Olaf Schräder nochmals die Macht der Konsumenten: „Wenn wir alle faire Maßstäbe beim Einkauf anlegen, spüren es auch die großen Marken.“

 

Ein gelungener Abend, der abwechslungsreich den Blick auf die Globalisierung der Textilherstellung lenkte mit all ihren Begleiterscheinungen, der aber auch Hoffnung machte, weil es Alternativen gibt.