Evangelischer Religionsunterricht im Fairkaufladen

Evangelischer Religionsunterricht im Fairkaufladen

David war schon einen Tag vorher da. Ausgestattet mit Block und Stift schaute er sich im Laden um, denn er hatte von einem Fairtrade-Wettbewerb gehört, an dem er gerne teilnehmen wollte. Auf Nachfragen stellte sich heraus, dass er zu einer Gruppe von evangelischen Schülern der dritten und vierten Grundschulklassen gehörte, die mit Vikar Josias Hegele am nächsten Tag den Fairkaufladen besuchen wollten.

Gleich nach der Begrüßung durch unsere Bildungsbeauftragte für Grundschulen Viktoria Stürzer ergab sich wieder das gleiche schöne Bild. Mit großer Ernsthaftigkeit – an den Schaufenstern, auf dem Boden, freihändig, auf Körben  oder auf dem Rücken ihrer Mitschülerinnen schreibend – beantworten die Schüler Fragen zur Außen- Präsentation des Ladens (Logo, Öffnungszeiten, Thema des Schaufensters, Materialien der Korbwaren…)

 

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Nach dieser ersten Station ging es im Ladeninneren weiter mit Stationen zu bestimmten Warengruppen. Eine davon war z.B. die Schmuckvitrine mit Ketten, Ringen, Armbändern, Ohrringen aus den verschiedenensten Recycling- und Natur- Materialien. Hier zeigte sich, dass der Faire Handel mit seiner Produktvielfalt gelegentlich auch Laufzettel einholt. Denn ein Mädchen konnte nachweisen, dass es zusätzlich zu den gewebten Freundschaftsbändchen auch geflochtene gibt (die auf dem Laufzettel fehlen). Wie gut, dass manchmal Kinder kommen, die ganz genau hinschauen…

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Beständiger, was das Material angeht, ist da schon der Regenstab aus Chile, denn er besteht (fast) immer aus einem abgestorbenen Kaktus. Nach innen geschlagene Stacheln und kleine Flußkiesel erzeugen, je nachdem wie er gehalten wird, täuschend echte Regen-Geräusche. Davon konnten sich alle Schüler durch Ausprobieren überzeugen.

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Immer wieder verblüfft sind die Kinder, wenn sie erfahren, dass es einen „Petershausener Kaffee“ gibt. Wo der nur wächst ? Auf jeden Fall doch da, wo es besonders warm ist in Petershausen. Vielleicht ja in Kollbach oder in irgendeiner geschützten Waldlichtung ?

Nach so viel Fragerei gab es zum Schluss als Belohnung kleine Stückchen von fair gehandelter Schokolade. Mit einem kleinen Geschenk an Frau Stürzer und einem artigen Abschiedsgruß im Chor verabschiedete sich die Gruppe der evangelischen Grundschüler.

Ob David nun wirklich am Wettbewerb teilgenommen hat, wissen wir nicht. Wohl aber, dass es bisher acht Bewerbungen gibt. Vielleicht ist ja auch seine mit dabei.