Drei faire Auszeichnungen in einer Woche

Drei faire Auszeichnungen in einer Woche

Auszeichnungen in und für ganze Kommunen gibt es viele. Sie legen jeweils den Fokus auf ganz bestimmte Sachverhalte, die es hervorzuheben und zu ehren gilt.

Die drei folgenden Auszeichnungen umschreiben die Rolle von Petershausen in einer globalisierten Welt. Sie zeigen, dass Verantwortung nicht an den Gemeindegrenzen enden muss und dass Petershausen zumindest in kleinen Teilbereichen versucht, negative soziale und ökologische Fußabdrücke, die es jeden Tag irgendwo in der Welt hinterlässt, ein wenig zu minimieren.

Dritte Titelerneuerung „Fairtrade Town Petershausen“

Angekündigt waren ca sechs Wochen Bearbeitungszeit. Aber schon nach zweieinhalb Wochen, am Dienstag, 13.7., erreichte die  Botschaft aus Köln zeitgleich Frau Führer im Rathaus und die Vertreterin der Steuerungsgruppe “Herzlichen Glückwunsch zur 3. Titelerneuerung „Fairtrade-Gemeinde Petershausen!“.  Zur Erinnerung:  Im Mai vergangenen Jahres hatte der neu zusammengesetzte Gemeinderat einstimmig beschlossen, dass sich Petershausen erneut für den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ bewerben sollte.

Beeindruckt war Fairtrade Deutschland e.V., die Organisation, die für die Prüfung der Bewerbungsunterlagen zuständig ist, vom „umfassenden Engagement“, den „vielfältigen Aktionen“ und einer „bemerkenswerten öffentlichen Präsenz“ des Themas in der Kommune. Im Landkreis Dachau befinden sich mit Haimhausen und Dachau mittlerweile zwei weitere Kommunen auf dem Weg zur Fairtrade -Town.

Kindergarten der Aktiven Schule erhält die Auszeichnung „Eine Welt Kita: fair und global“

 

Eine weitere Auszeichnung folgte drei Tage später. Der Kindergarten der Aktiven Schule erhielt die Bestätigung der Auszeichnung „Eine Welt- Kita: fair und global“. Eine Welt-Kitas berücksichtigen in ihrem pädagogischen Konzept die Tatsache, dass auch kleine Kinder schon vom Zusammenwachsen der Welt unmittelbar betroffen sind.

Sie erfahren, wie Kinder in anderen Ländern aussehen, essen, sprechen, spielen, wohnen und dass sie ähnliche Gefühle haben wie die Kinder hier. Mit Vielfalt wird so respektvoll wie möglich umgegangen. Entsprechendes Spielzeug, Puppen und Bücher unterstützen diese „kultursensible Haltung“. Die Kinder lernen auch, wo alltägliche Lebensmittel wie Bananen oder Kakao herkommen. Die Kinder im Kindergarten der Aktiven Schule könnten Erwachsenen sicher in Grundzügen erklären, wie Kakao aussieht, wenn er noch auf Bäumen wächst und was passieren muss, damit er zu Schokolade wird. Aber auch, wie es den Menschen geht, die Kakao für uns anbauen.

Foto: Kinder im Kindergarten der Aktiven Schule rollen Teigwürste und formen sie zu Brezn

Nicht zu kurz bleiben auch Erfahrungen, die selbst bei vielen Erwachsenen nicht mehr präsent sind: Wo kommt unser Brot eigentlich her? Wie und wo wächst der Kürbis für die gemeinsam gekochte Suppe? Welcher Schmetterling entwickelt sich wohl aus den stacheligen schwarzen Raupen? Wo und wie wird eigentlich unser Müll entsorgt? Wenn „Nachhaltige Entwicklung“ und die Ziele der Agenda 2030  keine Theorie bleiben sollen, ist es wohl wichtig- pädagogisch angepasst- bei den Kleinen anzufangen, denn Denkmuster und entsprechende Verhaltensweisen werden sehr früh geprägt.

Kriterien für die Auszeichnung zur Eine Welt Kita sind neben der festen Verankerung im pädagogischen Konzept zusätzlich die Bildung eines Eine Welt Kita-Teams, der Einbezug der Eltern, der Einsatz fairer Produkte sowie Öffentlichkeitsarbeit. Ein Team aus Fachleuten beurteilt die Bewerbung und vergibt dann den Titel.

Schon im vergangenen Jahr erhielt das Haus für Kinder Arche Noah die gleiche Auszeichnung. Zurzeit gibt es 26 Eine Welt-Kitas in ganz Bayern. Davon befinden sich 3 in Amberg und 2 in Petershausen.

                    Petershausen in der „Fairen Europäischen Metropolregion München“

Fairtrade-EMM-Karte

Abb.: Sebastian Koopmann/p16design

Die dritte Auszeichnung betrifft Petershausen als Kommune in der neu gegründeten „Fairen Europäischen Metropolregion München“. Bei der Auszeichnungsfeier, an der viele Vertreter von Fairtrade-Kommunen aus der Region teilnahmen, wurde  von Dieter Overath, dem Geschäftsführer von Fairtrade Deutschland e.V. , die Urkunde überreicht. Zugeschaltet per Video waren Entwicklungsminister Gerd Müller, Florian Hermann von der Bayerischen Staatskanzlei, die Gemeinde Abensberg als erste Fairtrade-Kommune in der Metropolregion, das FAIR Handelshaus Bayern e.G. als älteste Fairhandels-Genossenschaft Deutschlands und die Katholische Universität Eichstätt.

Als großer Wirtschaftsraum, so Geschäftsführer Wolfgang Wittmann von dem EMM e.V., bekenne sich nun auch die Europäische Metropolregion München neben der Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe zu mehr internationaler Verantwortung. Nach der Fairen Metropole Ruhr, Nürnberg und zuletzt Frankfurt-Rhein-Main ist München nun die vierte große Faire Europäische Metropolregion in Deutschland. Sie reicht von Eichstätt bis Garmisch -Partenkirchen und von Kaufbeuren bis Altötting.

Petershausen liegt -fast- mittendrin.