Bauchladentheater Martin Hinder beim Kindergarten der Aktiven Schule Petershausen

Bauchladentheater Martin Hinder beim Kindergarten der Aktiven Schule Petershausen

Foto: Martin Hinder in Aktion

Martin Hinder braucht nicht viel, um die Phantasie von Kindern anzuregen und sie in Spannung  zu versetzen. Wie vor Kurzem die 29 Kinder des Kindergartens der Aktiven Schule Petershausen.

Gespenstergeschichte

Im Falle der „Gespenstergeschichte“ spielen mit:  ein Pfirsichkarton (Meer) zwei Stofftaschentücher (Gespenster), zwei Klorollen (Tonnen), verschieden farbige Tücher ( für Nacht, Nebel und Sonne), eine alte Sichel (Rutschbahn), eine alte Boje (Insel) und Klopapierabschnitte (Babygespenster).

Daraus entsteht die Geschichte von zwei Gespenstern, die jeweils am anderen Ende eines großen Meeres leben. Nur haben sie ein großes Problem, denn sie finden leider niemanden, dem sie Angst machen können – was ja für ein Gespenst ein echtes Problem ist. Deshalb setzen sich beide in eine Tonne und begeben sich auf das große Meer, um jemanden zu finden, den sie erschrecken können…

  Vergiss das Beste nicht – Was ist das Wichtigste im Leben?

In der anderen Geschichte begibt sich eine sehr arme Frau mit ihrem kleinen Kind in dunkler Nacht auf die Suche nach einem Schatz an einen Berg, der sich um Mitternacht öffnet und einen großen Schatz  frei gibt. Dabei überhört sie eine Stimme, die ihr zuraunt: „Nimm so viel Du tragen kannst, aber vergiss das Beste nicht!“

Foto: Es schlägt 12 Mal (die Kinder zählen mit), die arme Frau mit Kind wartet darauf, dass sich der Schatzberg öffnet

Die Frau nimmt, soviel sie schleppen kann – und vergisst ihr Kind im Berg. Nun ist sie zwar sehr reich, aber hat das Wichtigste nicht mehr, ihr Kind, das im Schatzberg eingesperrt ist.

Sie verschenkt den Schatz (an die zuschauenden Kinder) und möchte nur noch ihr Kind wieder haben. Nach einem sehr langen Jahr gelingt ihr dies, der Berg öffnet sich wieder für einen kurzen Moment – und sie findet ihr geliebtes Kind.

Foto: Endlich hat die Frau ihr Kind wieder und hält es fest

Vor lauter Freude möchte sie ein großes Fest feiern und braucht dafür nun wieder die Schätze von den Kindern, um Brot und dergleichen einzukaufen …

                                              Kinder sind soziale Wesen

Nach der großen Spannung vorher, bei der die Kinder mucksmäuschenstill waren, findet nun ein soziales Experiment der besonderen Art statt: Geben die Kinder ihre Schätze (kleine Glitzerschnipsel, auf die sie sehr stolz sind) wieder her, um der Frau zu helfen? Das überwältigende Ergebnis: Einzelne Kinder stehen langsam auf, gehen zur Bühne und liefern ihren Schatz (ein, zwei oder gleich alle Glitzerschnipsel) ab, damit die Frau Brot für das Fest einkaufen kann. „Ich behalte aber meinen Schatz!“ ruft zwischendrin ein Junge. Trotzdem stehen nun nach und nach die Kinder auf und geben ihre Schätze ab.

 

Eine faszinierende Situation, die zeigt:  Kinder sind soziale Wesen, und  im „Ernstfall“, wenn es um Zusammenhalt geht, ist ihnen Geben wichtiger ist Besitzen.

Großartig, mit welch einfachen Mitteln Martin Hinder dies aus 29 Kindergartenkindern heraus lockt.

Foto: Martin Hinder (mit Segelkaffee) und Erzieherin Anna Maria vom Kindergarten der Aktiven Schule

Christa Trzcinski vom Fairkaufladen, die zu der Vorstellung eingeladen war, schenkte Martin Hinder nach der Vorführung eine Packung Segelkaffee. Das ist ein Kaffee, der mit einem echten Segelschiff über das Meer  transportiert wird. Sozusagen als Tipp, dass die beiden Gespenster aus der ersten Geschichte demnächst doch vielleicht mal ein Segelschiff nutzen könnten für ihre Reise über das Meer:-). Aber das wäre ja dann eine ganz andere Geschichte …

Mehr zum Bauchladentheater Martin Hinder: https://bauchladentheater.de/