42.000 Euro für sechs Projekte in Tansania

Freude über Absatzsteigerung

Der Verein Würzburger Partnerkaffee hat seinen Absatz erneut gesteigert: 62,2 Tonnen fair gehandelter Röstkaffee wurden im Jahr 2015 verkauft. Das gab Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Hein-Rothenbücher bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 23. Februar, im Würzburger Kilianshaus bekannt. Damit stieg der Absatz im Vergleich zum Jahr 2014 um fast vier Tonnen.

Freuen sich über die gute Jahresbilanz: Father Joseph Alois Mwingira, Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Rothenbücher, Father Celestine Kapinga, Geschäftsführer Klaus Veeh, Generaloberin Schwester Monika Edinger, Michael Stolz (Mwanza e.V.), Michael Röhm (DAHW)

Mit insgesamt 42.000 Euro wurden im Jahr 2015 sechs Projekte in Tansania unterstützt. Das Geld stammt aus den zusätzlich zum fairen Preis pro verkauftem Kilogramm erhobenen Solidaritätsbeiträgen in Höhe von jeweils 38 Cent. Zu den Projekten gehört das Straßenkinderheim Fornelisco, das 60 Waisen- und Straßenkindern ein Zuhause bietet. Mit den 8500 Euro seien unter anderem Metallbetten und Spinde angeschafft worden, berichtete Michael Stolz, Vorsitzender von Mwanza e.V. „Es hat für die Kinder das Leben um einiges schöner und lebenswerter gemacht.“

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„Asante sana – Vielen Dank“ sagen die Kinder vom Straßenkinderheim Fornelisco für die Unterstützung durch den Verein Würzburger Partnerkaffee

Mit 7500 Euro wurden Bildungschancen für Kinder von Leprakranken gefördert. 323 Kindern und Jugendlichen wurde so der Besuch von Kindergarten, Schule oder College ermöglicht. „Diese Kinder haben sonst kaum die Möglichkeit, an Bildung zu gelangen“, sagte Michael Röhm, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising bei der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW). Unterstützt wurden auch:

-die Ausbildung von Anästhesisten in Mwanza

-Zahlung von Mikrokredite für die Mitarbeiter der Igwachanya Missionsstation

-die Renovierung des Bildungshauses Zakeo Spiritual Center der Missionsbenediktiner in Ndanda 

– die Anschaffung von Möbeln für den neuen Speisesaal der St. Josephine Girl‘s School der Diözese Njombe.

Insgesamt seien seit dem Jahr 1999 82 Projekte mit 531.000 Euro gefördert worden, sagte Hein-Rothenbücher.

Sorge über Agrarinvestitionen

Sorgen bereiten dem Verein derzeit großflächige Agrarinvestitionen im Südwesten von Tansania. Dort solle ein „Entwicklungssektor Südwest“ entstehen, sagte Veeh. Südlich von Songea, auf dem Weg nach Mbinga, seien bereits 2000 Hektar einer Neupflanzung von Kaffee angelegt worden. Dieses Land sei den Kleinbauern zu billigem Geld abgenommen worden. Darüber hinaus würden die dort zu erwartenden „Kaffeemengen“ zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt drücken. Das könne mit der Zeit Einfluss auf die Kaffeebauern haben, sagte auch Kapinga, der Sekretär von Bischof John C. Ddimbo. „Die Konkurrenz auf dem Kaffeemarkt ist gnadenlos“, sagte Veeh. Doch gute Qualität und fairer Handel hätten ihren Preis. Zu den Großkunden des Würzburger Partnerkaffee gehören neben Fair-Handel Münsterschwarzach die Edeka-Gruppe, das Studentenwerk Würzburg, der Weltladen Würzburg und das Juliusspital Würzburg. Dadurch habe der Verein nach den Worten von Veeh eine Sicherheit, was den Absatz des Röstkaffees betreffe.

Info: Würzburger Partnerkaffee e.V.